Hallo Tallinn

Hallo, Tallinn, 22.06.2018 – 24.06.2018
(Von Christa)

Unsere Reise dauerte 2 Tage und führte uns über Travemünde und von dort per Fähre über Helsinki nach Tallinn. Unterwegs war es überwiegend regnerisch und sehr windig, so daß wir uns nicht allzu lange an Deck aufhalten mochten. Schließlich kamen wir an und nahmen unser gemütliches Zimmer in einem Holzhaus im Stadtteil Kalamaja in Besitz. Wir waren müde, aber ein kleiner Bummel durch Kalamaja, um zu sehen, wo wir hier wohnen und ein paar Einkäufe mußten noch sein.

Am Samstag unternahmen wir dann den ersten Bummel in die Altstadt: Ein kleiner Platz mit vielen Cafe´s, ein junges Mädchen spielt Geige – sehr gut und sauber!! Eine gute, schöne Atmosphähre. Eine kleine, alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert zieht uns an: Wunderschön gearbeitete Kanzel, Figuren an den Seitenchören, Altar, Orgel……..eine sehr intime Atmosphäre und gute Ausstrahlung. Darunter ein Dritte Weltladen mit Holzperlenketten, Figuren, Schmuck. Den Rathausplatz nebenan mögen wir nicht so sehr – er ist uns zu rummelig.

Dann Kontakt mit Mihkel Sepp und Verabredung für den Abend: Einladung zur Mitsommernacht im Landhaus seiner Großeltern.

Das Landhaus: Wir fuhren an der Küste entlang Richtung Osten, zunächst auf der Autobahn, dann über Land. Weit verstreut stehen hier Holzhäuser, z. großen Teil noch aus der Zeit der russischen Okkupation und wunderschöne große Gutshöfe aus der Zeit der Deutschen Orden. Überall auf den Grundstücken brannten Mitsommernachtsfeuer.

Wir wurden von allen Mitgliedern der Familie herzlich begrüßt, und Mihkel zeigte uns das Haus, das auch eine lange Tradition hat. In der Küche wurde heftig vorbereitet und alles auf einen kleinen selbst gebauten Wagen geladen und zum Feuerplatz gefahren. Mit Erzählen, Essen, Lachen und Photographieren verging der Abend sehr schnell. Aber jetzt war die Mitsommernacht noch lange nicht zu Ende. Wir wurden überrascht mit einer Kaffee-Kuchen-Tafel im Wohnraum zur Stärkung für die Nachtwanderung. Um Mitternacht brachen wir auf, Großvater hatte eine Tour am Strand entlang vorgeschlagen. Das Meer war unglaublich still. Am Strand und im Meer liegen große Steine/Findlinge, auf denen Vögel die Nacht verbrachten und in einem Fall von uns aufgescheucht wurden. Der Himmel tauchte in tiefes Rot, ohne daß es dunkel wurde. Die Stille und die Andacht dieser Nacht hüllten uns ein und ließen keine Müdigkeit zu. Schaffen wir es bis zum Sonnenaufgang um 4:00 Uhr? Genau da waren wir wieder am Haus, ein blutroter Ball………und schon fielen wir alle – jetzt todmüde – in die Betten!! Wir Gäste oben auf dem Speicher aufs Matratzenlager, wo wir eine große Auswahl hatten.

Das Fest endete mit einem lukullischen Frühstück, zunächst ziemlich schweigsam, bis alle wach waren und alte Geschichten teilten. Beachtlich an diesem Fest waren die Offenheit der Familie, die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der wir “Fremden” aufgenommen worden waren.

Danke, Mihkel, und Dank Deinen Großeltern, Eltern und Geschwistern und dem wunderbaren Haus – das alles hat uns eine alte Tradition erlebbar gemacht.

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Das besondere an diesen Nordischen Nächten ist, daß die Sonne zwar untergeht – es jedoch nicht wirklich dunkel wird. An dem verbleibenden “Abendrot” läßt sich die Bewegung der Sonne verfolgen bis sie schließlich wieder aufgeht. Natürlich mußte Michael das in den folgenden Tagen vom nahen Strand aus festhalten:

Ein Gedanke zu „Hallo Tallinn“

  1. Hallo ihr zwei lieben Menschlein,
    Wie wunderschön wieder geschrieben und beschrieben, als wär ich dabei
    ( zumindest ein kleines Stück davon).
    Herrlich die Aufnahmen von Michael und dieses wunderbare Video.
    Wie schön muss es sein als Fremder zukommen und als Freunde zugehen.
    Habt noch viel Freude an eurem gemeinsam schönen Trip.
    Ich freue mich wieder von Euch zulegen..
    Herzliche freudige Grüße
    Carmen

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