Shishani

Shishani
(von Christa)

Einer unserer schönen gemeinsamen Ausflüge führte uns am 16.September 2017 nach ………      In die Scheune LindenCult, wo ein ungewöhnliches Konzert statt fand.

Schon die Atmosphäre in der Scheune mit den gemütlichen Stühlen, einem Sofa, der Bar und all den Requisiten hat mich erwartungsvoll gestimmt.

Die Band “Shishani-Namibia Tales” hat 4 Mitglieder, die bereits überall in der Welt unterwegs waren, die unterschiedlichsten Musikstile aufgenommenen und sich 2015 in Amsterdam zu einer Band zusammen gefunden haben.

Shishani, die der Gruppe ihren Namen gegeben hat, ist tief verwurzelt in ihrer Heimat Namibia, was in ihren Songs, die sie mit Gitarre begleitet, deutlich zu hören ist. Eine zarte innige und dann wieder kraftvolle Stimme, flexibel und ausdrucksstark, auch in ihren Bewegungen, was sie in einem Tanz gezeigt hat.

Ebenso zart, fast schüchtern-verhalten die junge Debby mit einem ungewöhnlichen Instrument, eine Schale, in der eine Marimba verborgen ist, eine afrikanische Mriba. Gespannt war ich auf das Instrument neben ihr, und als sie danach griff, zauberte sie harfenartige Klänge hervor, eine Kora. Ihre Stille feine Art und ihr ruhiger Gesang haben mich berührt.

Ganz anders der Percussionist Sjahm. Er beherrscht mit seinen verschiedenartigen Instrumenten die Musik und die Rhythmen und beeindruckt durch Dramatik und Ausdruckskraft – ein Könner, der unzählige Register zu ziehen weiß und unglaublich präsent wirkt.

Ein wenig abseits – außen der Cellist, der zunächst nur ganz leise zu hören war. Er hielt sein Instrument im Arm, als wäre er damit verwachsen, und die Töne schienen aus seinen Körper zu kommen. Seine introvertierte Art hat mich fasziniert und ich hörte sofort, daß er aus einer klassischen Schule kommt.

Diese Mischung aus klassischen Elementen, traditioneller afrikanischer Musik und Jazz, die immer wieder fremdartigen Rhythmen und die wechselnden Stimmungen waren ein tiefes Erlebnis und haben nicht nur mich beeindruckt. Der Applaus machte das deutlich, ein Publikum allen Alters, das auch bei Aufforderung die z. T. schwierigen Rhythmen mitklatschen konnte.

Ein Abend, eine Musik und eine Atmosphäre wie ich sie liebe. Solche Abenteuer sind es, die Michael und mich auf eine tiefe Art verbinden.

München

München 06/07.07.2017
(von Michael)

Christa und ich haben im Januar 2017 ein Training begonnen. Der Coach hatte eine neue Web-Side erstellen lassen und diese soeben veröffentlicht – und was geschah: Die Seite funktionierte nicht ordentlich. Der Internetauftritt hat ihn 2 Millionen Euro gekostet und er hatte ihn so stolz angekündigt – und es wollte einfach nicht ordentlich funktionieren. Er war so enttäuscht – aber seine Klienten standen dennoch zu ihm und einige sandten ihm sogar Kuchen und anderes Essen, um ihn bei seinen nächtelangen Bemühungen, die Probleme zu lösen, zu unterstützen. Als Ausgleich versprach er seinen Mißerfolg mit einer großen Party zu feiern – was der Hintergrund für unsere Fahrt nach München an diesem Wochenende war. Und wir fuhren 2 Tage früher, um wenigstens ein klein wenig von München zu sehen.

Wir hatten ein kleines AirBnB nahe der Altstadt (Maxvorstadt) von wo aus wir alles bestens erreichen konnten. Es war laaannge her, daß ich das letzte Mal in München war. Das war als Schüler – ich muß 15 oder 16 gewesen sein. Alles an was ich mich erinnere ist das Technische Museum (die Experimente mit Blitzen hatten mich wohl am meisten beeindruckt) und eine sehr breite Straße, die wohl für Paraden angelegt wurde.

Den ersten Ausflug unternahmen wir am gleichen Abend – ausgestattet mit jeder Menge Tips von unserem rührigen Vermieter. Wir kamen an der  Pinakothek vorbei, vielen Restaurants und an einer Eisdiele vor der sich eine lange Schlange gebildet hatte (das Eis mußte wohl besonders gut sein). Und schließlich erreichten wir eine (die) breite Straße – die Ludwigstraße.

Wir gingen an ihr entlang, überquerten sie und gingen schließlich in Richtung Englischer Garten weiter, wo wir Surfer fanden, die sich an der Eisbachwelle versuchten. Christa amüsierte sich (oder rümpfte die Nase). Sie kommt von Sylt und an der Nordsee ist das Surfen natürlich eine andere Sache. Wie auch immer – für die Surfer hier war es nicht leicht auf dem engen Raum, den der  Eisbach bot.

Am nächsten Tag haben wir uns Richtung Zentrum der Altstadt auf den Weg gemacht, um Marienkirche, altes Rathaus und Viktualienmarkt zu sehen. Die Architektur ist beeindruckend und manchmal überraschend: Wir fanden einen Basketballkorb auf dem Dach eines vierstöckigen Gebäudes. Es ist unmöglich die Namen aller besuchten Plätze zu erinnern. Interessant waren die Texte auf manchen Häusern.

Die Marienkirche mußte sein und vor dem alten Rathaus wartete eine große Menschenmenge auf die volle Stunde:

Von hier war es nicht weit zum Viktualienmarkt – im Grunde ein sehr großer Wochenmarkt, allerdings an allen Werktagen geöffnet und mit sehr gutem Angebot. Wir haben hier zu Mittag gegessen und haben uns anschließend, mittlerweise etwas müde, auf den Rückweg zum AirBnB gemacht.

Am Abend gingen wir zur Party, die auf der gegenüberliegenden Isarseite stattfand. Es war ein Stück zu laufen – aber wir haben den Weg nicht gescheut. Im Biergarten nebenan trafen wir dort Freunde und gingen dann gemeinsam hinein. Ich muß sagen wir hatten großes Glück: Ich hatte unsere Karten vergessen- wir wurden dennoch eingelassen.

1500 Gäste kamen zu der Party. Das war ein ziemlicher Auflauf. Dennoch kamen, als wir nach der Ansprache draußen saßen, zwei Freunde vorbei. Sie hatten nach mir gesucht, um mich erstmals persönlich zu treffen – bis dahin kannten wir uns nur von Telephonaten.

Wir gingen dann nach einem Schauer gemeinsam zum Biergarten nebenan zurück, da es dort nicht so überfüllt war. Die Bänke dort mußten wir erst einmal trocknen. Dort saßen wir dann und haben uns gut unterhalten und Christa hat eine neue Freundin gefunden – die kleine Tochter eines jungen Paares, das gleich nebenan saß.

Auf dem Rückweg durch die Nacht hat uns ein ausgiebiger Schauer erwischt. Obschon wir in einem Hauseingang Schutz suchten sind wir doch recht ordentlich naß geworden. Nicht wirklich schlimm – nur ein weiteres, kleines Abenteuer. Am nächsten Tag sind wir dann wieder heim gefahren. Es ist übrigens keine gute Idee mit dem Auto nach München zu fahren – es gibt schlichtweg keine Parkmöglichkeiten (wie in allen größeren Städten).

Bye bye, München

6. – 8. Juli 2017 München / Fucked-Up-Party
(Von Christa)

Donnerstag nachmittag in München – vor 10 Tagen waren wir noch in Barcelona, der Stadt, die sprüht vor Lebendigkeit, Freude und Übermut!
München ist gedämpfter, geschäftiger, kühler, schon von den Temperaturen her, obgleich es sonnig und warm war.

Die Straßen sind ordentlich und sauber, die Häuser gepflegt und die Menschen zurückhaltend-fröhlich. Auf der großen Prachtstraße gibt es bemerkenswerte Architektur und Kirchen – viele Photomotive für Michael. Er betrachtet die Stadt mit neugierigen Augen und entdeckt verborgene Winkel und Kostbarkeiten ( zu sehen in seinem Bericht).

Ich muß die Stadt fühlen, ihre Atmosphäre und Gerüche wahrnehmen und die Menschen in ihrem Outfit, ihren Bewegungen und Temperament einfangen, wie mir das in Barcelona durch die Offenheit und Unbefangenheit der Menschen dort so leicht gefallen ist.

Im Englischen Garten: Überall lagerten Menschen auf den Wiesen. Die Surfer an der Brücke in den künstlich erzeugten Wellen konnten mich nicht besonders begeistern. Zum Surfen gehören für mich die Weite des Meeres, die Wellen, die von weither anrollen, der Wind, der das Segel bläht und die Haare zerzaust. Das hier war eine Geschicklichkeitsspielerei und fand viele Zuschauer.

Am nächsten Vormittag Bummel über den berühmten Viktualienmarkt. Hier ist es lebendig, wuselig und bunt. Es duftet nach Früchten und Blumen, nach Käse und Fisch, nach Oliven und Bratwurst.
Von all den Gerüchen verführt, landeten wir in einem kleinen Holzhüttchen und wählten einen Mittagsteller, ohne genau zu wissen, was wir da essen, aber es schmeckte.

Und dann die Party am Abend. Hier pulsierte alles: Es war seeehr voll, sehr laut und sehr ausgelassen. Ich habe getanzt ( barfuß), bis mir die Ohren sausten, und ich hatte Schwierigkeiten, Michael anschließend wieder zu finden. Wir sind schließlich rüber in den ruhigeren Biergarten gezogen unter einen großen Sonnenschirm, der immer mal wieder einen Schauer abhalten mußte.

Nach einigen schüchternen Blicken kam ein kleines Mädchen zu mir und brachte mir ein winziges Blümchen, dann noch eins und noch eins – und schon waren wir Freunde!

Wie unkompliziert Kinder doch sind !! So ergab sich ein anregendes Gespräch mit den Eltern und unseren Freunden, die wir dort getroffen haben.

Auf dem Heimweg erwischte uns dann eine kräftige Dusche. Ich wurde bis auf die Haut naß und hätte am liebsten die vor Nässe quietschenden Sandalen ausgezogen. Aber Großstadtstraßen sind eben kein Sandstrand !!

Am nächsten Morgen noch ein letzter Blick auf die Stadt, um unser weit weg geparktes Auto zu holen. Und ich wußte, wenn ich wählen kann, fahr ich wieder nach —
Barcelona!!

Garmisch-Partenkirchen

Ein Besuch in Garmisch-Partenkirchen
(Von Michael)

Ich habe eine Tante in Garmisch-Partenkirchen. Sie ist inzwischen 95 und freut sich immer wieder über einen Besuch. Für mich ist das die Gelegenheit in den Bergen wandern zu gehen und Christa geht da gerne mit. Die Wetteraussichten sind nicht sooo toll – aber oft genug ist es bei meinen Besuchen dann doch schöner als vorhergesagt und das schlechte Wetter kommt erst bei meiner Abfahrt. Meine Tante hat das immer sehr verblüfft.

Den ersten Abend – nach 6 bis 7 Stunden Fahrt mit dem Auto gehen wir aber erstmal “nur” nach Partenkirchen, um anzukommen. Es ist schön erst einmal anzukommen und ich mag die traditionellen Häuser dort.

Dieses Mal war es Christas größter Wunsch einmal auf die Zugspitze zu kommen – und so haben wir es denn auch gemacht.

 

Besuch auf der Zugspitze
(Von Christa)

Ich war Ostern 2017 mit Michael das dritte Mal in Garmisch-Partenkirchen , sein Tante im Altendomizil zu besuchen.
“Ich will dieses Mal endlich auf die Zugspitze!” Ein schelmischer Seitenblick von Michael: ” Zu Fuß ?” “Nee nee, Du kannst ja laufen, ich fahre. Mal sehen, wer erster oben ist !” ( Fahrstuhlerfahrungen: Michael war meistens vor mir oben, aber nur, wenn der Fahrstuhl gebummelt hat!)

In wortloser Übereinstimmung gingen wir am Morgen zur Zugspitzbahnstation, und zum Glück fuhr auch direkt eine nach oben. Noch waren nicht viele Menschen da, aber unterwegs stiegen mehr und mehr mit schweren Skistiefeln und dicken Rucksäcken zu, die Skier wurden draußen am Waggon fest gemacht.

Die Landschaft war zunächst ganz sanft und wellig, mit grünen Wiesen und kleinen Holzhäuschen. Je höher wir kamen, desto schroffer wurde es um uns herum, Felsen, enge Durchfahrten und der Zug wurde langsamer.

In Grainau mußten wir umsteigen in die Zahnradbahn, die mächtig ruckelte und den größten Teil der Strecke durch den Berg fuhr, so daß wir nichts mehr sehen konnten.

Oben auf der Schneeferner-Station war ein großes Gedränge . Alles lief durcheinander und es roch nach Erbsensuppe und Currywurst. Und schon hatte ich Michael verloren und guckte verwirrt um mich. Nach einer Weile eine Stimme hinter mir: “Du brauchst nur dem Wegweiser zu folgen…”
Hatte ich mal wieder nicht gesehen, und so schoben wir uns, uns an der Hand haltend, zur Gondel, die ganz nach oben zur Spitze fuhr.

Von der Gondel aus konnten wir unter uns das emsige Treiben der Skiläufer auf den Pisten sehen. Lauter Ameisen, dachte ich, wie Ameisen auf einem Ameisenhügel…..

Oben war es nebelig, und statt einer wunderbaren Aussicht in die Berge gewaltige Gebäude um uns herum: Die Bahnstation mit vielen Treppen, ein Restaurant, Ausstellungsräume und den massigen Materiallift, der das alles nach oben transportiert hat. Welch eine irrsinnige Verbauung der Bergwelt hier oben !!

Etwas bedrückt suchten wir uns einen Weg durch den Schnee. Der Nebel war nicht mehr so dicht und wir konnten uns nun an der Weite und Schönheit der Berge freuen und photographieren. Der Hunger trieb uns dann ins Restaurant. Manchmal haben wir Spaß an etwas Verrücktem : Wir zwei Vegetarier haben eine dicke Portion Leberkäs mit Pommes gefuttert !!

Gut gesättigt machten wir uns auf den Rückweg, mit einer erneuten Unterbrechung auf dem Schneeferner. Erstaunt schauten wir den großen Dohlen zu, die um unsere Köpfe flogen, daran gewöhnt, reichlich gefüttert zu werden !

Wir schauten etwas sehnsüchtig den Skifahrern zu – in Erinnerung an all die Skitouren, die ich als Studentin von Innsbruck aus und später mit den Kindern gemacht habe !

Und dann ging’s wieder abwärts mit der Zahnradbahn. Uns gegenüber saß ein junges Pärchen, angeregt erzählend und dann…….waren sie eingeschlafen wie einige andere auch, müde, geschafft……..glücklich über den Tag ?

Das war also die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, voller Lebendigkeit bis zum Rummel, mit vielen Gebäuden und noch mehr Liften.
Bei Sonnenschein, klarer Sicht und ohne die vielen Menschen hätte uns dieser mysteriöse Berg vielleicht etwas von seinen Geheimnissen erzählt. Ich hab mich dennoch gefreut oben gewesen zu sein !!

Auf halber Strecke konnten wir auf den Eibsee schauen, einem wunderschönen klaren und so stillen Bergsee. Und wir beschlossen, am nächsten Tag dorthin zu fahren und um den See zu laufen.

Am Eibsee
(von Christa)

Verborgen, inmitten von hohen Bergen
umgeben von Schnee und Dunst
der Eibsee.

Die Wasserfläche flimmert
in immer neuen Farben
aus der Tiefe des Sees – oder
sind es Spiegelungen
von den Bäumen und Berghängen?

Fast unbeweglich, leblos, und doch –
immer wieder ein leises Glucksen,
winzige Wellenkreise,
ein Windhauch,
der gleich wieder vergeht.

Niemand außer uns ist hier.
Die Einsamkeit ist überwältigend
nimmt uns mit in die Tiefe des Sees
hinauf zu den Berggipfeln
in unsere eigene Stille.
Zutiefst verbunden miteinander —
Eins mit allem.

Schneewarnung
(Von Michael)

Wir sind abends dann noch nach Partenkirchen in die Kirche zu einem Konzert mit Trompete und Orgel. In den Kirchen macht es mir immer Freude (trotz des gedämpften Lichtes) die Besonderheiten zu photographieren.

Am nächsten Tag war dann Schneefall angesagt – keine gute Idee in die Berge zu gehen. Auf den Weg gemacht haben wir uns dennoch, haben in einem modernen Kirchlein eine geschnitzte Figur und dann auf dem Weg weitere Figuren anderer Art gefunden.

 

Der “versprochene” Schnee kam dann in der Nacht und wir hatten am nächsten Morgen ordentlich zu tun, um das Auto für die Heimfahrt frei zu räumen … .